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Newsletter zum Synodalen Weg
12.07.2022
Der Synodale Weg
Sehr geehrte Damen und Herren,

es ist Sommer! Viele von Ihnen werden hoffentlich Zeit finden, um sich zu erholen, der Seele Freiraum zu geben und einfach gute Tage und Wochen zu haben trotz aller Sorgen und Bedrängnisse weltweit, in unserem Land und auch in der Kirche. Dabei ist dieser Sommer keine wirkliche Sommerpause, denn mit Hochdruck geht es auf die Vierte Synodalversammlung zu, die bereits Anfang September 2022 in Frankfurt am Main stattfindet. Texte müssen gelesen werden, Vorbereitungen sind zu treffen. Da ist es gut, inmitten aller Geschäftigkeit auch einen Moment innezuhalten und zu fragen: Wo stehe ich? Wo stehe ich in dieser Kirche? Was ist mein Beitrag zur Krisenbewältigung? Wie sieht für mich die Kirche von morgen aus? Diese Fragen sind nicht banal, sondern existenziell. Die erschreckenden statistischen Daten des Jahres 2021 zeigen, dass wir weniger werden und uns selbst fragen müssen, welches Bild wir als Kirche abgeben.

Wir sind überzeugt, dass der Synodale Weg nach wie vor die große Chance ist, an diesem Bild zu arbeiten und Antworten auf die drängenden Fragen vieler Gläubiger zu geben. Der Synodale Weg wird die Kirchen nicht voll machen, aber wir werden mit dem Synodalen Weg jene Schritte gehen, die für eine innere Erneuerung dringend notwendig sind. Auch dazu kann uns dieser Sommer einladen: die richtigen Schritte und die notwendigen Wegweiser zu sehen und mutig die nächste Strecke in Angriff zu nehmen.

Bleiben Sie behütet! Und beten wir für den Frieden!

Bischof Dr. Franz-Josef Bode            Prof. Dr. Thomas Söding

Vizepräsidenten des Synodalen Weges

SYNODALER WEG AKTUELL
Vierte Synodalversammlung – Texte online
Die ersten Texte, die auf der Vierten Synodalversammlung vom 8. bis 10. September 2022 diskutiert und zum Beschluss vorgelegt werden, sind ab sofort online abrufbar unter www.synodalerweg.de. Wie bereits im Vorfeld der vergangenen Synodalversammlungen soll so eine möglichst breite Befassung gegeben werden. Zu den jetzt vorgelegten Dokumenten gehören unter anderem die Grundtexte „Priesterliche Existenz heute“ und „Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche“ sowie die Handlungstexte „Synodalität nachhaltig stärken“, „Lehramtliche Neubewertung von Homosexualität“ und „Präsenz und Leitung – Frauen in Kirche und Theologie“. Das Programm der Synodalversammlung und die Möglichkeit zur Medienakkreditierung werden am 22. August 2022 veröffentlicht.

Die Texte finden Sie hier
Synodaler Weg auf dem Katholikentag in Stuttgart
Vom 25. bis zum 29. Mai 2022 hat in Stuttgart der 102. Deutsche Katholikentag unter dem Leitwort „leben teilen“ stattgefunden. Besonders präsent dort: Der Synodale Weg mit einem eigenen Stand am Schlossplatz. An den drei Tagen der Kirchenmeile traf ein interessiertes Laufpublikum am Stand auf gesprächsbereite Synodale. Die Präsidentin des Synodalen Weges, Dr. Irme Stetter-Karp, kam direkt nach dem Gottesdienst zu Christi Himmelfahrt mit dem Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier vorbei, der sich viel Zeit nahm und die Engagierten ermutigte: „Halten Sie durch und behalten Sie Mut!“ Häufig wurde das Standteam gefragt, was denn der Synodale Weg überhaupt sei. Neben grundlegendem Informationsbedarf gab es Fragen nach dem Verhältnis zur Weltkirche und den Chancen, die der Synodale Weg haben kann. In Talks am Stand konnten Synodale auch interessierte Passanten über den Synodalen Weg informieren. Vielen Dank allen Synodalen, die sich zur Verfügung gestellt haben!

Auch die zahlreichen Veranstaltungen zum Themenbereich des Synodalen Weges (mehr als 30) stießen auf großes Interesse. Drei Beispiele: Beim Podium des Katholischen Akademischen Ausländer-Dienstes (KAAD) „Der Synodale Weg und die Weltkirche“ im Haus der Wirtschaft waren alle Plätze belegt. Das Werkstattgespräch „Nur die Liebe zählt“ zum Thema Sexualmoral bot eine konstruktive Gesprächsatmosphäre im kleinen Kreis. Ein intensives Format war der Gottesdienst mit den Geistlichen Begleitern des Synodalen Weges. Eindrücke vom Katholikentag unter www.instagram.com/synodaler_weg und www.facebook.com/DerSynodaleWeg.

Vizepräsident Söding gegen Stimmverzicht von Bischöfen
Prof. Dr. Thomas Söding, Vizepräsident des Synodalen Weges, hat sich gegen einen Stimmverzicht von Bischöfen auf dem Synodalen Weg ausgesprochen. Diesen hatte der Theologe Hermann Häring gefordert. Häring, der intensiv an den Fragen einer gelingenden Kirchenreform arbeitet, hatte sich in seinem Blog darüber verärgert gezeigt, dass das Bischofsvotum Beschlüsse des Synodalen Weges blockieren kann. Er hatte die deutschen Bischöfe aufgefordert, nicht abzustimmen. Söding hält das für falsch. Wenn die Bischöfe nicht mitstimmten, funktioniere der Synodale Weg nicht. Es sei relevant, ihre Haltung zu erfahren und sie als aktive Player im Entscheidungsprozess ernst zu nehmen. Zuvor hatte Söding bereits zu den Äußerungen des Papstes zum Synodalen Weg Stellung genommen, die er ausdrücklich nicht als Verbot synodaler Beratungen und Entscheidungen versteht.

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Wunsch nach Reformen nicht nur in Deutschland
Prof. Dr. Claudia Nothelle, Vizepräsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), hat in einem Beitrag auf katholisch.de erklärt, wie groß der Wunsch nach kirchlichen Reformen auch außerhalb von Deutschland ist. In Irland wünschten sich nach jüngsten Umfragen 96 Prozent der Befragten die Ordination von Frauen, 85 Prozent hätten die Sorge, dass LGBTQ-Personen von der Kirche ausgegrenzt werden. Und 70 Prozent hätten den Wunsch, dass die katholische Zivilgesellschaft mehr an Entscheidungen beteiligt werde. Ähnlich sei es in der Schweiz. Die ersten Voten der Katholikinnen und Katholiken aus anderen europäischen Ländern machten sehr deutlich, „dass wir in Deutschland gar nicht so anders ticken“.

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Statistik 2021
Die 27 (Erz-)Bistümer und die Deutsche Bischofskonferenz haben am 27. Juni 2022 die Statistik des Jahres 2021 veröffentlicht. Darin enthalten sind die aktuellen Zahlen zur Sakramentenspendung, zum Gottesdienstbesuch, aber auch zu den Austrittszahlen und Wiedereintritten etc. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing, hat die Zahlen als Abbild einer „tiefgreifenden Krise“ bezeichnet, in der sich die katholische Kirche befinde. „Zu diesen Zahlen müssen wir die Erkenntnis hinzulegen, dass mittlerweile nicht nur die Menschen austreten, die zu ihrer Pfarrei schon über einen längeren Zeitraum wenig oder sogar keinen Kontakt hatten, sondern es mehren sich Rückmeldungen, dass Menschen diesen Schritt gehen, die bisher in den Pfarreien sehr engagiert waren. Der Aufbruch, den wir mit dem Synodalen Weg gehen, ist hier im Kontakt mit Gläubigen offenbar noch nicht angekommen. Insgesamt zeigt diese dramatische Zahl: Es gibt keine Selbstverständlichkeiten mehr für uns als katholische Kirche. Wir müssen uns neu erklären, erläutern was wir tun und warum wir es machen.“

Alle Informationen gibt es hier
SYNODALER WEG IM INTERNATIONALEN BLICK
Synodaler Weg weltweit 2021–2023: Bischofskonferenz schickt Bericht nach Rom
Der von Papst Franziskus im vergangenen Jahr begonnene weltweite synodale Weg geht in die nächste Etappe. Alle Bischofskonferenzen der Welt waren aufgerufen, aus den Eingaben der Bistümer einen Gesamtbericht zu erstellen. Dieses Dokument der Deutschen Bischofskonferenz wird derzeit ins Englische übersetzt und dann an das Synodensekretariat nach Rom geschickt. Parallel dazu erfolgt eine Veröffentlichung des Dokumentes auf www.dbk.de.

Kardinal Grech: Über den Synodalen Weg nicht beunruhigt
Der Generalsekretär des Synodensekretariats in Rom, Kardinal Mario Grech, ist wegen des Synodalen Weges in Deutschland nicht beunruhigt. Er teile nicht die Furcht vieler Kritiker, sagte Grech im Gespräch mit dem englischen Vatikan-Korrespondenten Christopher Lamb. Der Synodale Weg wie auch die Kritik daran seien ein Ausdruck von Synodalität, so Grech in Lambs Synoden-Podcast „The Church's Radical Reform“. In einer synodalen Kirche müssten auch die strittigen Themen Macht und Verantwortung, Rolle von Frauen oder Sexuallehre behandelt werden. „Unser Sekretariat kann garantieren, dass alles, was uns erreicht, auch dem Papst vorgelegt wird.“ Die teils scharf-kontroverse Debatte über Stimmen aus Deutschland beunruhige ihn persönlich nicht wirklich, sagte Grech, „solange wir die Grundsätze der katholischen Kirche respektieren“.

Den Podcast finden Sie hier
Ministerpräsident Kretschmer spricht mit Papst über Synodalen Weg
Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer hat am 17. Juni 2022 in einer Privataudienz mit Papst Franziskus auch über den Synodalen Weg der Kirche in Deutschland gesprochen. Insgesamt habe er den Papst erlebt als „aufgeweckte, bescheidene und humorvolle Person – mit großer Kraft und dem Willen, Dinge zu gestalten“, so Kretschmer im Gespräch mit dem Domradio. Zum Synodalen Weg sagte der Ministerpräsident, der selbst evangelisch ist, man spüre in Rom: „Es wird nicht verstanden, was da die deutschen Katholiken genau vorhaben.“ Hier sei ganz viel Kommunikation nötig: „Es gibt gerade beim Papst natürlich den gleichen Willen und den gleichen Wunsch, dass diese Missbrauchsfälle geklärt werden und dass so etwas nie wieder passiert. Es gibt den Wunsch, dass es eine lebendige Kirche ist. Ich glaube, man liegt nicht weit auseinander, aber es braucht das Gespräch, um mehr Verständnis zu erzeugen füreinander.“

Das Interview können Sie hier lesen
TERMINE UND VERANSTALTUNGEN
Im Überblick
11./13. Juli 2022: Synodalforum III „Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche“

19. Juli 2022: Synodalforum II „Priesterliche Existenz heute“

8. bis 10. September 2022: Vierte Synodalversammlung in Frankfurt am Main

21. September 2022: Synodalforum II „Priesterliche Existenz heute“

28. Oktober 2022: Synodalforum III „Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche“

7. November 2022: Synodalforum II „Priesterliche Existenz heute“

25./26. November 2022: Synodalforum IV „Leben in gelingenden Beziehungen – Liebe leben in Sexualität und Partnerschaft“

1. Dezember 2022: Synodalforum II „Priesterliche Existenz heute“

6. Dezember 2022: Synodalforum II „Priesterliche Existenz heute“

16. Dezember 2022: Synodalforum III „Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche“

16. Dezember 2022: Synodalforum IV „Leben in gelingenden Beziehungen – Liebe leben in Sexualität und Partnerschaft“

9. bis 11. März 2023: Fünfte Synodalversammlung in Frankfurt am Main

Regionale Veranstaltungen sind in Verantwortung der (Erz-)Diözesen und der katholischen Vereine und Verbände.

Zu den Terminen
INFORMIEREN - MITMACHEN
Zum Informieren
Wir empfehlen einen Besuch auf unseren Social Media-Accounts bei Twitter, Facebook und Instagram.

Neben ausführlichen Berichten über die dritte Synodalversammlung in Bildergalerien, Videos und Grafiken gibt es hier auch zwischen den Synodalversammlungen aktuelle Infos und Debatten. Wir spiegeln wider, wie der deutsche und der internationale synodale Weg in den Medien aufgegriffen werden, weisen auf Veranstaltungen in den Bistümern hin und zeigen, wo sich Synodale zu Wort melden. Interessierte können auch im Nachhinein noch bei YouTube die Livestreams der Synodalversammlungen und der begleitenden Pressekonferenzen ansehen.

Zum Mitmachen
Auf www.synodalerweg.de finden Sie weiterhin ein Fotomosaik aus hunderten Einzelbildern von Menschen, die den Synodalen Weg unterstützen und so deutlich machen, das Anliegen des Synodalen Weges der Kirche in Deutschland mitzutragen. Machen Sie mit für eine sichtbare Kirche, laden Sie Ihr Porträtfoto hoch und werden Sie Teil des Synodalen Weges.

Jetzt mitmachen
GEISTLICHER IMPULS
Ausklang
Die Geistlichen Begleiter des Synodalen Weges, Maria Boxberg und Pfr. Dr. Siegfried Kleymann, veröffentlichen im Newsletter abwechselnd einen geistlichen Impuls. Im zehnten Newsletter schreibt Maria Boxberg:

Tipps für EinHalte auf Sommerwegen

Ob Sie mit dem Rad oder zu Fuß unterwegs sind, ob Sie auf dem Wasser liegend den Wolken nachschauen, vielleicht nehmen Sie den einen oder anderen EinHalt als Anregung – im Hintergrund die Gemeinschaft des Synodalen Weges, eines Forums, einer Gruppe von Menschen, deren Anliegen Sie auf dem Synodalen Weg wachhalten.

EinHalt 1
Auf welches Ziel hin war ich im Dezember 2019 mit dem Synodalen Weg aufgebrochen? Wer oder was hat mir geholfen, hineinzufinden? Womit wurde ich überrascht? Was erwies sich für mich als schwierig?

EinHalt 2
An welchen Wegkreuzungen musste ich Entscheidungen treffen? Was beunruhigte mich dabei? Was gab mir Mut, zu entscheiden und die nächsten Schritte zu gehen?

EinHalt 3
Was musste ich verabschieden, das mir lieb geworden und vertraut war? Was ist mir unterwegs verloren gegangen? Um welche Erfahrungen oder Menschen trauere ich?

EinHalt 4
Was habe ich an Kostbarem entdeckt und erfahren? Was werde ich bewahren als Schatz, der die Mühe lohnte oder mir unerwartet zufiel?

EinHalt 5
Welche Hoffnung, welche Entschiedenheit lebt in mir, die ich bewahren und einsetzen möchte?
Wer oder was hilft mir dazu?

Gehen wir unseren Weg mit Gott im Land der Lebenden! (vgl. Ps 116, 9)

     
   
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