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Newsletter zum Synodalen Weg
22.12.2021
Der Synodale Weg
Sehr geehrte Damen und Herren,

die letzten Tage des Advents sind angebrochen und in dieser Woche feiern wir Weihnachten. Das Licht in der Krippe strahlt Hoffnung aus – eine Hoffnung, die wir so sehr in dieser Welt, in der Gesellschaft, in unserer Kirche brauchen. Herzlich laden wir Sie ein, sich von diesem Licht anstrahlen zu lassen, um selbst etwas von der Freude des Weihnachtsfestes in die Welt zu geben.

Erstmals schreiben wir Ihnen als Präsidentin und Präsident des Synodalen Weges,
d. h. in neuer Besetzung: Mit den Wahlen des Zentralkomitees der deutschen Katholiken hat es wichtige Personalveränderungen gegeben. Das Präsidium des Synodalen Weges ist wieder komplett, auch mit dem neuen Vizepräsidenten Prof. Dr. Thomas Söding. Wir gehen gemeinsam und zuversichtlich in das neue Jahr. Auch wenn wir noch nicht wissen, wie sich die Pandemie entwickelt, hoffen wir, dass die Synodalversammlung in Frankfurt am Main vom 3. bis 5. Februar 2022 in Präsenz stattfinden kann. Die Situation werden wir aufmerksam verfolgen. Wir laden Sie ein, sich mit Lektüre und Gebet an diesem Weg zu beteiligen. Der Newsletter informiert über aktuelle Fragen und auch darüber, wo Sie die für die nächste Synodalversammlung relevanten Texte finden können.

Von Herzen wünschen wir Ihnen und den Menschen, die Ihnen nahe sind, ein gesegnetes und strahlendes Weihnachtsfest und einen guten Übergang in das neue Jahr. Wir freuen uns, mit Ihnen die nächsten Etappen des Synodalen Weges in 2022 zu gehen.

Bischof Dr. Georg Bätzing      Dr. Irme Stetter-Karp

SYNODALER WEG AKTUELL
Fünfte Synodalversammlung im Frühjahr 2023
Bei der zweiten Synodalversammlung vom 30. September bis 2. Oktober 2021 in Frankfurt am Main wurde deutlich, dass die Beratungen – nicht zuletzt aufgrund der Corona-Pandemie – mehr Zeit benötigen. Daher wird es neben der dritten (3. bis 5. Februar 2022) und der vierten Synodalversammlung (8. bis 10. September 2022) eine zusätzliche fünfte Synodalversammlung geben, die vom 9. bis 11. März 2023 stattfindet. Diese ist von der Deutschen Bischofskonferenz und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken bestätigt worden.

Vorbereitungen zur Synodalversammlung vom 3. bis 5. Februar 2022 laufen
Vom 3. bis 5. Februar 2022 findet die dritte Synodalversammlung in Frankfurt am Main statt. Die Vorbereitungen dazu laufen auch Hochtouren. Nach derzeitigem Stand wird die Versammlung in Präsenz unter der 2G-Plus-Regel durchgeführt. Bereits jetzt stehen erste Texte für die Synodalversammlung zum Studium bereit. Unter www.synodalerweg.de/struktur-und-organisation/synodalversammlung finden sich jene Dokumente, die nach Erster Lesung auf der zweiten Synodalversammlung und anschließender Überarbeitung in den Synodalforen nun in der kommenden Synodalversammlung in der Zweiten Lesung diskutiert und ggf. beschlossen werden. Unter diesem Link werden nach und nach die weiteren Texte (Erste Lesung) sowie zu Jahresbeginn auch das Programm für Frankfurt eingestellt.

Präsidium des Synodalen Weges wieder komplett
Das Präsidium des Synodalen Weges ist wieder komplett. Nach den Wahlen im ZdK wurde bereits am 19. November 2021 Dr. Irme Stetter-Karp in ihrer Funktion als Präsidentin des ZdK zugleich auch Präsidentin des Synodalen Weges. Diese Aufgabe übt sie zusammen mit dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing, aus. Am 1. Dezember 2021 hat das Präsidium des ZdK als neuen Vizepräsidenten des Synodalen Weges Prof. Dr. Thomas Söding benannt, der Karin Kortmann nachfolgt. Seit Beginn des Synodalen Weges ist außerdem der stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Franz-Josef Bode, Vizepräsident des Synodalen Weges.

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ZdK: Stimmrecht von Laien bei Weltsynode realisieren
Die Vollversammlung des ZdK hat sich mit einer Mehrheit von 92,7 Prozent dafür ausgesprochen, die katholischen Bischöfe für mehr Synodalität in der Weltkirche in die Pflicht zu nehmen. Die Versammlung forderte am 7. Dezember 2021: „Das ganze Volk Gottes muss beraten!“ Eine umfassende Partizipation von Frauen und Männern an der von Papst Franziskus einberufenen Weltsynode 2021–2023 sei unerlässlich. „Wir sind überzeugt: Die Synode wird nur dann glaubwürdig über Gemeinschaft, Teilhabe und Sendung sprechen können, wenn sie Lebenswirklichkeiten, Kompetenzen, theologische Expertise und Begabungen von Lai*innen in ihre Beratungen auf allen Ebenen einbezieht“, heißt es in dem Beschluss. Indem bei der Weltsynode Synodalität an sich zum Thema gemacht werde, stünden die Beratungen in enger Verbindung zum Synodalen Weg in Deutschland und zu ähnlichen Initiativen in anderen Ländern.

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Bischof Bätzing schreibt Papst Franziskus
Aus Anlass des 85. Geburtstags hat Bischof Dr. Georg Bätzing dem Heiligen Vater, Papst Franziskus, gratuliert und ihm für seinen Einsatz für den weltweiten Synodalen Weg gedankt. „Es ist eine wahre Freude zu spüren, wie sehr Sie den Gedanken der Synodalität in der Kirche umsetzen seit Ihrer programmatischen Rede zum 50. Jahrestag der Errichtung der Bischofssynoden im Oktober 2015 im Vatikan. Dank Ihres beherzten Einsatzes erleben wir eine starke und richtungsweisende theologische Debatte um den Begriff Synodalität und gleichzeitig die praktische Verwirklichung im mehrjährigen Prozess des von Ihnen angestoßenen weltweiten Synodalen Weges.“ Die Kirche in Deutschland werde für diesen Weg ihren Beitrag leisten, auch mit dem Synodalen Weg. Bischof Bätzing schreibt weiter an den Papst: „Deshalb möchte ich an dieser Stelle noch einmal versichern: Ihr Brief an das ‚pilgernde Volk Gottes in Deutschland‘ fällt nach wie vor auf fruchtbaren Boden. Er ist uns Ermutigung und Wegweiser zugleich, gerade auf den Etappen des Synodalen Weges, auf denen wir uns derzeit befinden.“

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Zwei Texte zur Lage der Kirche
Mit Blick auf die allgemeine kirchliche Lage in Deutschland und die damit verbundenen Erwartungen an den Synodalen Weg hat sich Bischof Dr. Georg Bätzing im September 2021 bei zwei Gelegenheiten geäußert: Zum einen in der Predigt anlässlich der Eröffnung der Herbst-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz am 20. September 2021 in Fulda, zum anderen bei der Ansprache beim St. Michael-Jahresempfang in Berlin am 27. September 2021. Beide Texte eröffnen Perspektiven für die Kirche, um zu neuer Glaubwürdigkeit und neuem Vertrauen in der Öffentlichkeit zu gelangen. Sie sind jetzt unter dem Titel Kehrt um, denkt neu! Zur Krise der katholischen Kirche in der Schriftenreihe des Sekretariats der Deutschen Bischofskonferenz erschienen und können bestellt oder heruntergeladen werden.

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SYNODALER WEG IM INTERNATIONALEN BLICK
Rückfragen zum Synodalen Weg
Auf europäischer Ebene erhält der Vizepräsident der katholischen EU-Bischofskommission COMECE, Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck, kritische Nachfragen zum Synodalen Weg. Es gehe unter anderem darum, wie die katholische Kirche in Deutschland mit Missbrauchsbetroffenen sowie mit Macht und Gewaltenteilung umgehe, sagte Bischof Overbeck im Domradio (9. November 2021). Aus vielen europäischen Ländern komme die Frage, ob die katholische Kirche in Deutschland in der Gemeinschaft der Weltkirche bleibe. „Ich antworte, dass wir selbstverständlich bleiben, wir haben gar nichts anderes im Sinn“, so Bischof Overbeck. Es brauche allerdings Antworten, die der jeweiligen Kultur gemäß seien. „Wir werden vieles zusammen tun und uns in anderen Punkten sehr different aufstellen - angesichts der unterschiedlichen kulturellen Herausforderungen, vor denen wir stehen.“

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Schwedische Bischöfin Antje Jakelén spricht zum Synodalen Weg
„Nach 2000 Jahren ist der Weg der Kirche an zentralen Stellen eher Zustand als Weg geworden. Wir dürfen uns nicht davor scheuen, uns in Bewegung zu setzen und in Bewegung zu bleiben. Wir müssen aus gewohnten Positionen heraustreten, um neue Perspektiven zu gewinnen.“ Mit diesen Sätzen ermutigte die Bischöfin von Uppsala, Antje Jakelén, Oberhaupt der lutherischen Schwedischen Kirche, die Mitglieder des ZdK am 20. November 2021 bei deren Vollversammlung zu weiterem Engagement auf dem Synodalen Weg und in der weltweiten ökumenischen Bewegung. Der Synodale Weg diene „nicht zur Legitimierung innerkirchlicher Ordnungen, sondern zur Rettung der gottgeliebten Welt“. Diese werde „von fünf giftigen Ps geplagt: Polarisierung, Populismus, Protektionismus, Postfaktizität und Patriarchat“. Christinnen und Christen müssten sich dem stellen. Für Machtkämpfe zwischen unterschiedlichen Hierarchieebenen in der Kirche sei die Zeit zu schade. Auch die Zeit ökumenischer Schadenfreude sei definitiv vorbei. „Wir sitzen ja doch in einem Boot. Was wir inner- und zwischenkirchlich nicht immer vermögen, tut manchmal die Umwelt für uns durch die Art, wie sie uns sieht und beurteilt.“

Rede im Wortlaut
Synodaler Weg Thema bei Gesprächen in Polen
Bei einem Besuch in Posen hat Bischof Dr. Georg Bätzing gegenüber Vertretern der Kirche in Polen aktuelle Fragen zum Synodalen Weg erörtert. Im Gespräch mit dem Vorsitzenden der Polnischen Bischofskonferenz, Erzbischof Stanislaw Gadecki, betonte Bischof Bätzing, dass der Synodale Weg kein deutscher Sonderweg sei: „In Deutschland und in vielen anderen Ländern lebt die Kirche in einer Umbruchzeit. Der Synodale Weg hat diese Zeit des Umbruchs nicht verursacht. Er versucht vielmehr, auf die neuen Herausforderungen zu antworten. Aber ich verstehe die Sorgen, die das andernorts hervorruft, und wir in Deutschland haben die Verpflichtung, die theologischen Fragen, die aufgeworfen werden, aufzugreifen und sorgfältig zu erörtern. Für mich steht fest: Die Kirche in Deutschland ist Teil der Weltkirche, und sie lebt und entwickelt sich.“ Die Vorsitzenden vereinbarten, dass die Reformprojekte, die in Deutschland auf den Weg gebracht werden sollen, ebenso wie die theologische Kritik daran in der Kontaktgruppe beider Bischofskonferenzen vertieft behandelt werden sollen.

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Internationale Online-Konferenz zum Synodalen Weg
Mit einer internationalen Online-Konferenz am 11. November 2021 haben Laienvertreter/-innen und Bischöfe für den Synodalen Weg geworben. Mit mehr als 140 Teilnehmenden aus zahlreichen europäischen Ländern versuchten Vertreter/-innen der Synodalversammlung die Sorge zu nehmen, die deutschen Katholiken/-innen wollten Sonderwege einschlagen, sich von der Weltkirche abspalten oder im Alleingang die Glaubenslehre ändern. Nach der Erschütterung durch den Missbrauchsskandal „gehen wir den Weg der Umkehr und Erneuerung als geistlichen Weg zusammen mit der Weltkirche und wollen das mit Gläubigen aus aller Welt offen diskutieren“, erklärte Prof. Dr. Thomas Sternberg, der damals ausscheidende Präsident des Synodalen Wegs. Augsburgs Bischof Dr. Bertram Meier ergänzte, die katholische Kirche sei immer missionarisch und auch synodal. Das passe gut in den von Papst Franziskus gestarteten weltweiten synodalen Prozess, denn es gehe darum, „unsere deutsche Initiative in das Netz der Weltkirche einzuknüpfen“.

Synodaler Weg in Italien
Die italienische Bischofskonferenz hat einen eigenen Beauftragten für den dortigen Synodalen Weg: Erzbischof Erio Castellucci (Modena und Carpi). Er ist stellvertretender Vorsitzender der Bischofskonferenz. In einem Interview wünscht er sich „mehr Dynamik in unseren Ortskirchen“. Mit Blick auf Deutschland sagt er: „Ich habe den Eindruck, dass die katholische Kirche in Deutschland einen mutigen Weg eingeschlagen hat. Der beginnt mit Themen, die besonders empfunden, erlitten und diskutiert werden. Ich weiß nicht, ob es falsch war, aber ich denke, zu Beginn hätte besser unterschieden werden sollen zwischen dem, was in der Verantwortung einer nationalen Kirche und der Universalkirche liegt.

Das Interview zum Nachlesen
TERMINE UND VERANSTALTUNGEN
Im Überblick
3. bis 5. Februar 2022: Dritte Synodalversammlung in Frankfurt am Main

21. bis 22. Februar 2022: Synodalforum „Priesterliche Existenz heute“

24. März 2022: Synodalforum „Priesterliche Existenz heute“

8. bis 10. September 2022: Vierte Synodalversammlung in Frankfurt am Main

9. bis 11. März 2023: Fünfte Synodalversammlung in Frankfurt am Main

Regionale Veranstaltungen sind in Verantwortung der (Erz-)Diözesen und der katholischen Vereine und Verbände.

Zu den Terminen
INFORMIEREN – MITMACHEN
Zum Informieren
Wir empfehlen einen Besuch auf unseren Social Media-Accounts bei Twitter und Facebook: Neben der ausführlichen Berichterstattung über die zweite Synodalversammlung in Bildergalerien, Videos und Grafiken gibt es hier auch zwischen den Synodalversammlungen aktuelle Infos und Debatten. Wir spiegeln wider, wie der deutsche und der internationale Synodale Weg in den Medien aufgegriffen werden, weisen auf Veranstaltungen in den Bistümern hin und zeigen, wo sich Synodale zu Wort melden. Interessierte können auch im Nachhinein noch bei Youtube die Livestreams der Synodalversammlungen und der begleitenden Pressekonferenzen ansehen.

Zum Mitmachen
Auf www.synodalerweg.de finden Sie weiterhin ein Fotomosaik aus hunderten Einzelbildern von Menschen, die den Synodalen Weg unterstützen. Bisher haben sich rund 1.600 Personen beteiligt und tragen so das Anliegen des Synodalen Weges der Kirche in Deutschland mit. Machen Sie mit für eine sichtbare Kirche, laden Sie Ihr Porträtfoto hoch und werden Sie Teil des Synodalen Weges.

Jetzt mitmachen
GEISTLICHER IMPULS
AusKlang
Die Geistlichen Begleiter des Synodalen Weges, Maria Boxberg und Pfr. Dr. Siegfried Kleymann, veröffentlichen im Newsletter abwechselnd einen geistlichen Impuls. Im achten Newsletter schreibt Maria Boxberg:

Voll Vertrauen auf etwas warten, das man nicht kennt, aber es von jemandem erwarten, dessen Liebe man kennt. (Madeleine Delbrêl)

Immer wieder warten – schon müde geworden. Warten, dass etwas Zustimmung findet. Warten auf Verstehen und Verständigung. So viel diskutiert, formuliert, verteidigt, im Gespräch verdeutlicht, geschärft, beigebogen. Neues entdeckt, das trifft und passt. Das stimmt und klärt.

Erstaunlich, dass das Vertrauen nicht stirbt – in den Weg, in den Synodalen Weg, in die Zuversicht, dass Änderung geschieht und Wandlung. Dass Wahrhaftigkeit und Aufrichtigkeit wachsen.

Wie soll bei solch verschiedenen Voraussetzungen, Bedingungen, Verstehenshorizonten und Erwartungen Fruchtbares geschehen, wie kann etwas wachsen, das Zukunft schenkt?

Es lässt mich staunen, nährt meine Hoffnung und mein Zutrauen: jede*r von uns ist berührt von dem, „dessen Liebe man kennt“, der ermutigt und auf den Weg geschickt hat, ermächtigt, vom Gewordenen in eine verheißungsvolle Zukunft zu gehen.

Alles kommt vom Erwarteten her und geht auf den Erwarteten zu. Und da kommt mir: vermutlich ist Gott der viel mehr Erwartende und Erwartungsvollere. Mit seiner Erwartung kommt unsere vermutlich gar nicht mit. Aus seiner drängenden Erwartung heraus ist er Mensch geworden. Aus seiner drängenden Erwartung heraus kommt er uns auch heute entgegen.

Feiern wir die Begegnung der einander Erwartenden!

     
   
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