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Newsletter zum Synodalen Weg
04.03.2022
Der Synodale Weg
Sehr geehrte Damen und Herren,

wir stehen am Beginn der österlichen Bußzeit. Was bei der dritten Synodalversammlung vom 3. bis 5. Februar 2022 in Frankfurt am Main, die noch immer positiv nachklingt, nicht denkbar war, ist jetzt Realität geworden: Es ist Krieg in Europa. Fassungslos, erschüttert und in Trauer um die Opfer stehen wir nahezu ohnmächtig vor dem, was sich in der Ukraine in diesen Tagen zeigt. Angesichts dieser Aggression und humanitären Katastrophe treten alle anderen Themen in den Hintergrund.

Wir laden Sie ein, sich in dieser Fastenzeit in besonderer Weise im Gebet mit den Menschen in der Ukraine zu verbinden. Erflehen wir gemeinsam den Frieden, den wir so sehr ersehnen.

Während unsere Gedanken den Opfern und Angehörigen von Krieg und Gewalt, von Verfolgung und Flucht in der Ukraine gelten, richten wir mit diesem Newsletter aber auch den Blick auf den Fortgang des Synodalen Weges. Auch dieser Weg geht weiter und wir sind dankbar, eine neue Etappe mit der dritten Synodalversammlung zurückgelegt zu haben. Als Vizepräsidenten des Synodalen Weges konnten wir beide erleben, mit welcher Dynamik, Fairness und mutigen Vision für die Kirche der Zukunft wir dort diskutiert und entschieden haben.

Bleiben Sie behütet! Und beten wir für den Frieden!

Bischof Dr. Franz-Josef Bode           Prof. Dr. Thomas Söding

Vizepräsidenten des Synodalen Weges

SYNODALER WEG AKTUELL
Dritte Synodalversammlung in Frankfurt beendet
Die dritte Synodalversammlung vom 3. bis 5. Februar 2022 hat zu ersten konkreten Beschlüssen geführt. „Die Vorlagen, die durch die Synodalforen in intensiver Arbeit erstellt und zwischen den Vollversammlungen von allen Synodalen, Beraterinnen und Beratern diskutiert und bearbeitet worden sind, wurden mit großen Mehrheiten bestätigt“, so das Präsidium des Synodalen Weges. „Die Abstimmungen insgesamt hatten eine Zustimmungsquote zwischen 74 und 92 Prozent. Ähnlich waren die Mehrheiten unter den nicht-männlichen Mitgliedern, wenn eine getrennte Zählung beantragt wurde. Und auch in den Abstimmungen, bei denen satzungsgemäß eine 2/3-Mehrheit der bischöflichen Mitglieder der Synodalversammlung notwendig war, hat es diese immer gegeben.

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Stimmen der Präsidenten des Synodalen Weges
Zum Abschluss der dritten Synodalversammlung äußerte sich die Präsidentin des Synodalen Weges zuversichtlich: „Wir vom ZdK haben gefordert, endlich konkret zu werden, Veränderungen zu beschließen. Die Ergebnisse hier in Frankfurt machen mich zufrieden. Die Versammlung hat geliefert. Aber ich sehe keinen Anlass, mich zurückzulehnen“, sagte Dr. Irme Stetter-Karp. Der Präsident des Synodalen Weges, Bischof Dr. Georg Bätzing, erklärte: „Die Atmosphäre war vertrauensvoll, angstfrei, konstruktiv. Die Diskussionen waren von Argumenten und Hoffnung getragen. Wir machen Texte, um das konkrete Handeln der Kirche zu verändern. Ich bin zuversichtlich, dass uns der Durchbruch in eine veränderte Kultur gelingt: deutlich partizipativer, gerechter, in geteilter Verantwortung aller, die durch Taufe und Firmung zum Gottesvolk gehören.“

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Grundlagen- und Handlungstexte der Synodalversammlung
Auf der dritten Synodalversammlung wurden 14 Texte diskutiert. Dabei konnten erstmals drei Texte in zweiter Lesung als Beschlüsse des Synodalen Weges verabschiedet werden: der Orientierungstext „Auf dem Weg der Umkehr und der Erneuerung. Theologische Grundlagen des Synodalen Weges“, der Grundtext „Macht und Gewaltenteilung in der Kirche – Gemeinsame Teilnahme und Teilhabe am Sendungsauftrag“ und der Handlungstext „Einbeziehung der Gläubigen in die Bestellung des Diözesanbischofs“. Alle Texte, die in Frankfurt diskutiert wurden, sind mit den Abstimmungsergebnissen verfügbar.

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Redebeiträge der Synodalversammlung
Redebeiträge der Synodalversammlung finden Sie zum Nachlesen auf www.synodalerweg.de. Unter anderem stehen dort das Grußwort des Apostolischen Nuntius und die Beiträge der Beobachterinnen und Beobachter zur Verfügung.

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Videos der dritten Synodalversammlung
Die Streams der dritten Synodalversammlung, die täglich von mehr als 10.000 Personen aufgerufen wurden, sowie die Pressekonferenzen sind als Videos in deutscher und englischer Sprache abrufbar unter www.synodalerweg.de sowie auf dem YouTube-Kanal der Deutschen Bischofskonferenz.

Zu den Videos
Frankfurter Erklärung: Für eine synodale Kirche
Zur Unterstützung des Synodalen Weges ist am 10. Februar 2022 die „Frankfurter Erklärung: Für eine synodale Kirche“ veröffentlicht worden. „Der Synodale Weg muss über die Synodalversammlung hinaus in die Gemeinden, in die pastoralen Räume, in Schulen und kirchliche Einrichtungen – kurz: er muss an die Basis führen. Dafür braucht es ein synodales Commitment“, heißt es bei der Initiative. Die Erklärung soll die Möglichkeit bieten, sich mit den Anliegen des Synodalen Weges zu verbinden. Sie zielt auf eine Selbstverpflichtung aller Unterzeichnenden und will damit nachvollziehbar in das Leben der katholischen Kirche in Deutschland eingreifen.

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EKD-Beobachter: Keine „Protestantisierung“ durch Synodalen Weg
Nach Auffassung von Johannes Wischmeyer, der die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) als Beobachter beim Synodalen Weg vertritt, trägt der Reformprozess nicht zur „Protestantisierung“ der katholischen Kirche bei. „Das halte ich für die geringste Gefahr. Ich sehe in den Antragstexten und auch im Stil der Diskussion sehr viel ‚Katholisches‘ im besten Sinn. Ich habe den Eindruck, dass sich alle Seiten bemühen, die Tradition aufzurufen und auch für Veränderungsinitiativen ein möglichst enges Band an die Überlieferung zu knüpfen.“ Das ganze Interview von Johannes Wischmeyer finden Sie auf www.katholisch.de.

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Präsidenten des Synodalen Weges im Interview
Noch vor der dritten Synodalversammlung haben sich die beiden Präsidenten des Synodalen Weges, Dr. Irme Stetter-Karp und Bischof Dr. Georg Bätzing, in einem Interview mit der Katholischen Nachrichten-Agentur zur kirchlichen Lage geäußert. Das Interview gibt einen Einblick vor der Synodalversammlung – aber auch Hinweise darüber hinaus.

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Erfolgreicher Start des Instagram-Accounts
Im Vorfeld der dritten Synodalversammlung wurde der offizielle Instagram-Account des Synodalen Weges (@synodaler_weg) gestartet, der den Social Media-Auftritt auf Facebook und Twitter ergänzt (weitere Informationen siehe unten).

Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz und Synodaler Weg
Die Frühjahrs-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz, die vom 7. bis 10. März 2022 in Vierzehnheiligen tagt, wird sich ausführlich mit dem Synodalen Weg befassen. Dabei werden die bisherigen Debatten, aktuellen Texte und der Fortgang des Synodalen Weges erörtert. Dazu zählt auch, eine Perspektive zu gewinnen, wie die Beschlüsse umgesetzt oder auf den notwendig weiteren Weg gebracht werden können. Das Präsidium des Synodalen Weges hatte unmittelbar nach Abschluss der dritten Synodalversammlung beschlossen, dass mit der Umsetzung der Ergebnisse sukzessive begonnen wird. Bischof Dr. Georg Bätzing informiert über die Ergebnisse der Vollversammlung in der Abschluss-Pressekonferenz am 10. März 2022 um 14.00 Uhr. Diese kann im Livestream verfolgt werden.

Livestream auf www.dbk.de
YouTube-Kanal
Internationales Synodalforum des katholischen Akademie-Leiterkreises
Am 8. und 9. April 2022 veranstaltet der Leiterkreis der katholischen Akademien das internationale „Synodalforum“, begleitend zum Synodalen Weg. Es steht unter dem Thema: „Körper, Eros, Identität: Sexualität und gelingende Beziehungen vom Rand her gesehen“. Die Tagung will historisch-kritisch nach dem Umgang der Kirche mit den Körpern schauen. Wann wurden welche Weichen (falsch) gestellt? In der Frage nach Sexualität zwischen Natur und Kultur blicken wir auf Patristik, Gnosis und Manichäismus, auf das Mittelalter und die frühe Neuzeit und auf die päpstliche Lehre über die Körper im 20. Jahrhundert.

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SYNODALER WEG IM INTERNATIONALEN BLICK
Vatikan zieht erste Zwischenbilanz zur Weltsynode
Eine positive Zwischenbilanz zum weltweiten synodalen Weg und damit der ersten Phase der Weltbischofssynode hat der Vatikan am 7. Februar 2022 gezogen. Insbesondere in mehreren Ländern Afrikas, Lateinamerikas und Asiens werde der synodale Prozess mit Freude und Begeisterung aufgenommen. Neben aller Begeisterung zeigten sich aber auch Herausforderungen. So gebe es hier und da Misstrauen unter Laien, ob ihre Beiträge wirklich berücksichtigt würden. Ein Problem für gemeinsame Treffen sei die anhaltende Pandemie. Zudem müssten neue Wege gefunden werden, um junge Menschen besser zu beteiligen.

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Weltweite ökumenische Dimension bedenken
Die Direktoren des Johann-Adam-Möhler-Instituts für Ökumenik in Paderborn haben die ökumenische Dimension aller aktuellen synodalen Prozesse innerhalb der katholischen Kirche betont. „Synodalität wird momentan in der katholischen Kirche großgeschrieben“, so das Institut. Auf die synodale Praxis der anderen Kirchen zu schauen, könne für die weitere Entwicklung der Synodalität in der katholischen Kirche nur von Vorteil sein: „Ein ökumenischer Austausch der Gaben wird nicht nur zu einer gegenseitigen Bereicherung, sondern auch zu einem vertieften Miteinander führen“, betonte das Institut. Die gesamte Mitteilung mit Aspekten zum Synodalen Weg in Deutschland ist auf der Internetseite des Johann-Adam-Möhler-Instituts für Ökumenik verfügbar.

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TERMINE UND VERANSTALTUNGEN
Im Überblick
24. März 2022: Synodalforum „Priesterliche Existenz heute“

28. – 29. April 2022: Synodalforum „Priesterliche Existenz heute“

6. – 7. Mai 2022: Synodalforum „Gelingende Beziehungen“

19. – 20. Mai 2022: Synodalforum „Priesterliche Existenz heute“

20. Mai 2022: Synodalforum „Frauen in Diensten und Ämtern der Kirche“

8. – 10. September 2022: Vierte Synodalversammlung in Frankfurt am Main

9. – 11. März 2023: Fünfte Synodalversammlung in Frankfurt am Main

Regionale Veranstaltungen sind in Verantwortung der (Erz-)Diözesen und der katholischen Vereine und Verbände.

Zu den Terminen
LESEN - INFORMIEREN - MITMACHEN
Zum Lesen
Bernd Anuth, Georg Bier und Karsten Kreutzer haben das Buch „Der Synodale Weg – eine Zwischenbilanz“ herausgegeben. Das Buch fragt mit vielen Autorenbeiträgen: Wie weit sind die Beratungen vorangekommen, wo liegen die größten Herausforderungen, welche Dynamiken haben sich ergeben? Der Band lotet Chancen, Möglichkeiten und
Grenzen des Synodalen Weges aus. Er gibt wichtige Impulse für die weiteren Beratungen und für die Zukunft der katholischen Kirche. Verlag Herder, 272 Seiten, ISBN 978-3-451-39112-5.

Christoph Binninger, Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz und Karl-Heinz Menke haben das Buch „Was ER euch sagt, das tut!: Kritische Beleuchtung des Synodalen Weges“ herausgegeben. „Mehr Barmherzigkeit und weniger Dogma“ – reicht das als Devise, um über kirchliche Sexualmoral, Pluralismus auf allen Ebenen, eucharistische Gastfreundschaft für getrennte Konfessionen, den Zugang beider Geschlechter zu allen kirchlichen Ämtern, die Entsakralisierung des Priesters und der Liturgie, die Demokratisierung aller Entscheidungsprozesse ... zu debattieren, fragen die Autoren. Verlag Friederich Pustet, 285 Seiten, ISBN 978-3-7917-3288-6.

Zum Informieren
Wir empfehlen einen Besuch auf unseren Social Media-Accounts bei Twitter, Facebook und Instagram.

Neben ausführlichen Berichten über die dritte Synodalversammlung in Bildergalerien, Videos und Grafiken gibt es hier auch zwischen den Synodalversammlungen aktuelle Infos und Debatten. Wir spiegeln wider, wie der deutsche und der internationale synodale Weg in den Medien aufgegriffen werden, weisen auf Veranstaltungen in den Bistümern hin und zeigen, wo sich Synodale zu Wort melden. Interessierte können auch im Nachhinein noch bei YouTube die Livestreams der Synodalversammlungen und der begleitenden Pressekonferenzen ansehen.

Zum Mitmachen
Auf www.synodalerweg.de finden Sie weiterhin ein Fotomosaik aus hunderten Einzelbildern von Menschen, die den Synodalen Weg unterstützen und so deutlich machen, das Anliegen des Synodalen Weges der Kirche in Deutschland mitzutragen. Machen Sie mit für eine sichtbare Kirche, laden Sie Ihr Porträtfoto hoch und werden Sie Teil des Synodalen Weges.

Jetzt mitmachen
GEISTLICHER IMPULS
Ausklang
Die Geistlichen Begleiter des Synodalen Weges, Maria Boxberg und Pfr. Dr. Siegfried Kleymann, veröffentlichen im Newsletter abwechselnd einen geistlichen Impuls. Im neunten Newsletter schreibt Pfr. Kleymann:

Zum Beginn der Heiligen Vierzig Tage

„Jeder soll von da, wo er ist, einen Schritt näherkommen.“ Unter dieses Wort von Scheich Abu Said, islamischer Mystiker des 11. Jahrhunderts, stellt der Schriftsteller Navid Kermani seine lesenswerte, persönliche Einführung in den Islam: Im Gespräch mit seiner heranwachsenden Tochter bedenkt er seine Fragen nach Gott und öffnet darin weite Horizonte für suchend Glaubende der verschiedenen Religionen (Hanser 2022).

„Jeder soll von da, wo er ist, einen Schritt näherkommen.“ In meinen Augen ist das ein hilfreiches Wort für die beginnende Fastenzeit – persönlich, gesellschaftlich und kirchlich – und damit auch für die Mitgehenden beim Synodalen Weg. Grundlegend ist dafür die Frage: Woher bemisst sich die Zielrichtung des „Näherkommens“?

Bei der dritten Vollversammlung des Synodalen Weges wurde mit dem Orientierungstext versucht, eine geistlich-theologische Richtungsangabe zu formulieren für das, was Getaufte in der Nachfolge Jesu, im Hören auf das Evangelium und in der Suche nach Glaubwürdigkeit einen Schritt weiterführt. Für die persönliche Gestaltung der „Heiligen Vierzig Tage“ kann das bedeuten, nach einem – meinem – Schritt zu suchen, zu dem mich der Orientierungstext ermutigt: etwa im Sehen und Hören auf die Verletzten und Marginalisierten (1); in der dialogischen Suche nach Wahrheit: mit Respekt für andere und offen für ihre Einsichten (2); in der Bereitschaft, der Gnade Gottes heute Raum zu geben (17); in der Offenheit, mit dem Kompass der Heiligen Schrift Altes zu entdecken und Neues zu erkunden (24) oder mit einem anderen Schritt.

Im Angesicht der Katastrophe des Krieges im Osten Europas mag das Vertrauen in diesen „einen Schritt“ naiv erscheinen. Doch vielleicht konkretisiert sich gerade in ihm die Hoffnung auf den, der in allem und über alles hinaus Quelle des Friedens ist. Lassen Sie uns deshalb inmitten aller Ungewissheit entschieden danach suchen, „das zu leben, was wir vom Evangelium begriffen haben“ (Frère Roger Schutz).

     
   
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